Manchmal braucht es gar keinen großen Anlass, um sich etwas Schönes zu gönnen. Nur dieses kleine Ziehen im Bauch, das sagt: „Lass uns heute etwas Besonderes machen.“ So war es an jenem Vormittag – die Sonne hat sich durch die Wolken getraut, der Alltag durfte eine Pause machen, und wir wollten einfach raus, etwas erleben, staunen, uns verzaubern lassen. Unsere Wahl fiel auf einen Ort, von dem wir schon viel gehört hatten, aber der uns bisher immer ein Stück zu weit entfernt schien – die Swarovski Kristallwelten in Wattens. Und was soll ich sagen: Es war ein Tag voller Glanz, Magie und ganz viel Staunen – nicht nur für die Kinder.
Schon die Fahrt von unserem Hof in Söll war unkompliziert und angenehm. Ab Wörgl geht’s direkt auf die Autobahn, und nach einer guten Dreiviertelstunde erreicht man Wattens. Die Orientierung ist einfach, die Ausschilderung klar – man spürt schon bei der Ankunft, dass dieser Ort etwas Besonderes ist. Und dann steht man plötzlich vor dem Eingang, der aussieht, als wäre er einem Märchen entsprungen: Ein riesiger, mit Gras bewachsener Kopf mit funkelnden Augen thront am Hang – der legendäre Riese, der den Eingang zu den unterirdischen Wunderkammern bewacht. Ein Bild, das sich sofort einprägt.

Die Kristallwelten wurden 1995 eröffnet, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Familienunternehmens Swarovski. Die Vision hinter diesem Ort stammt von André Heller, einem Künstler, dem man zutraut, das Unsichtbare sichtbar zu machen. Mit seiner Handschrift hat er nicht nur Räume geschaffen, sondern Emotionen – jede einzelne der 18 „Wunderkammern“ ist ein Erlebnis für sich. Man wandert durch dunkle, geheimnisvolle Gänge, betritt Räume voller Lichtspiele, Geräusche, Spiegel, Schatten – und überall glitzert und reflektiert es, als würde man durch einen lebendig gewordenen Kristall schreiten.
Einer unserer Lieblingsräume war der „Kristalldom“. Dort steht man in einem kugelförmigen Raum mit über 590 Spiegeln. Wenn man leise ist – und das waren wir – kann man fast hören, wie das Licht tanzt. Die Kinder wollten kaum weitergehen. Ein paar Schritte weiter begeisterte uns die „Wunderkammer der Helden“ – mit Werken von Kunstgrößen wie Yayoi Kusama oder Salvador Dalí. Und auch wenn man kein Museumsgänger ist, wird man hier berührt. Vielleicht gerade deshalb.

Im Anschluss zog es uns in den Garten der Kristallwelten, ein Kunstwerk für sich. Besonders beeindruckend ist dort die Kristallwolke – 800.000 funkelnde Steine schweben wie schwerelos über einem dunklen Wasserbecken. Wenn die Sonne durch die Wolken bricht, fängt sie das Licht wie Tautropfen am Morgen – atemberaubend schön. Man verweilt automatisch, atmet langsamer, sieht genauer hin.
Ein echter Hit – besonders für die Kleinen – war der Spielturm: vier Ebenen hoch, mit Kletternetzen, Rutschen und einem herrlichen Ausblick auf den Garten. Wer sich draußen weiter austoben möchte, kann das im Labyrinth in Handform tun – es regt an zum Verlaufen, Lachen, wiederfinden. Das ist es, was diesen Ort ausmacht: dass man nicht nur schaut, sondern spürt, erlebt und sich verliert, um sich wiederzufinden.


Bevor es für uns zurück Richtung Heimat ging, haben wir noch einen kleinen, aber lohnenden Abstecher gemacht: der Swarovski Optik Store, gleich nebenan. Dort kann man die hochwertigen Ferngläser und Teleskope der Marke ausprobieren – ein echtes Erlebnis, nicht nur für Technikfans. Wir haben durch ein Modell in Richtung Alpen geblickt – und plötzlich sahen wir Details, die dem bloßen Auge sonst verborgen bleiben. Ein kleiner Blick in eine andere Welt. Wer Freude an der Naturbeobachtung hat, wird hier sicher ins Staunen kommen. Auch als Geschenkidee sind diese Stücke etwas ganz Besonderes – langlebig, durchdacht, hochwertig.

Abgerundet wurde unser Besuch mit einem entspannten Mittagessen im Restaurant Daniels Kristallwelten. Die Küche dort ist ehrlich, fein und mit Liebe gemacht. Es gibt regionale Gerichte wie Tiroler Gröstl oder frische Salate mit Ziegenkäse – aber auch kreative, moderne Speisen. Und das alles in einem Ambiente, das Ruhe ausstrahlt. Die Kinder waren glücklich mit hausgemachten Spätzle, wir Eltern genossen ein Gläschen Wein und den Blick auf den Garten.



Ein Ausflug in die Swarovski Kristallwelten ist keine typische Sightseeing-Tour – es ist vielmehr eine Reise zu sich selbst. Ein Tag voller Eindrücke, ein bisschen Magie, ein Stück Kindheit – für Groß und Klein.
Praktische Infos für euren Besuch
- Fahrzeit von Söll: ca. 45 Minuten mit dem Auto (über A12, Ausfahrt Wattens)
- Eintrittspreise:
- Erwachsene: 26 € (Online: 24 €)
- Kinder (6–17 Jahre): 8 €
- Kinder unter 6: gratis
- Familienkarte (2 Erwachsene + 2 Kinder): 60 €
- Öffnungszeiten: täglich von 09:00–19:00 Uhr (letzter Einlass: 18:00 Uhr)
- Restaurant-Tipp: Daniels Kristallwelten – warme Küche von 11:30 bis 18:00 Uhr
- Weitere Details & Online-Tickets:
Offizielle Besucherinformationen Swarovski Kristallwelten

Herzlichen Dank für die zur Verfügung gestellten Bilder:
https://kristallwelten.swarovski.com