Es ist früher Morgen. Die ersten Sonnenstrahlen streifen über den Bergkamm, die Glocken unserer Rinder klingen leise über die Alm. Genau hier, auf 1.200 Metern Seehöhe, verbringen unsere rund 40 Rinder den Sommer. Frisches Gras, klare Bergluft, weite Koppeln – und viel, viel Ruhe. Wir sind täglich bei ihnen. Um 5:30 Uhr geht es rauf zur Alm: Wasserstellen kontrollieren, Zäune prüfen, Tiere beobachten. Alle paar Tage wechseln die Rinder auf eine neue Koppel – immer dorthin, wo das Gras frisch und nahrhaft ist.
Diese Arbeit gehört zu unserem Alltag, und wir tun sie mit Hingabe. Weil sie zeigt, worauf es ankommt: Zeit geben. Raum lassen. Natürlich leben.

Unsere Rinder sind das Fundament unserer Landwirtschaft. Lange Zeit waren wir ein Bio-Milchviehbetrieb – heute liegt unser Fokus auf hochwertigem Rindfleisch in Demeter-Qualität. Und genau da beginnt etwas, das uns als Familie besonders wichtig ist: Respekt. Nicht nur gegenüber dem Tier, sondern gegenüber dem ganzen Kreislauf des Lebens.
Als Demeter-Landwirte sehen wir nicht nur das einzelne Tier – wir sehen das Ganze. Die Geburt. Das Heranwachsen. Die Beziehung. Und auch den Abschied.
Demeter bedeutet Kreislaufwirtschaft, und dazu gehört, dass wir den Anfang und das Ende mit der gleichen Achtsamkeit begleiten.
Wenn der Tag kommt, an dem eines unserer Rinder geht, dann begleiten ich es persönlich. Kein langer Transport, kein Stress – nur zehn Minuten Fahrt, ruhig und vertraut. Ich bin selbst dabei. Für das Tier ist es ein vertrauter Weg, weil ich vom ersten Tag an seine Bezugsperson bin. Diese letzte Fahrt ist für mich eine der wichtigsten. Sie braucht Ruhe, Zeit und ehrliche Dankbarkeit. Und genau das bekommt sie.
Vielleicht ist das Thema Fleischproduktion für manche schwer. Aber es gehört dazu – genauso wie das Gras auf der Alm oder die Geburt eines Kalbs. Für uns bedeutet das: Wenn ein Tier für unser Essen stirbt, dann verdient es davor ein Leben in Würde – und ein Abschied in Achtung und Respekt.


Doch wir wissen auch: Jeder Mensch, der sich für unser Fleisch entscheidet, entscheidet sich bewusst gegen Massentierhaltung. Und für einen Umgang, der getragen ist von Respekt und Verantwortung.
Denn eines ist klar:
Jeder Konsument bestimmst mit seinem Einkauf, welche Form der Tierhaltung er unterstützt.
So ehrlich muss man sein.
Unsere Familie glaubt daran, dass echte Qualität nicht durch Technik oder Kontrolle entsteht – sondern durch Beziehung, Vertrauen und Zeit. Wer Tieren mit Achtung begegnet, erntet mehr als gutes Fleisch: Man bewahrt eine Verbindung zur Natur, die uns alle nährt.
